20. Februar 2009

N.F.

Er liest, um vernünftig, um sich selber verständlich zu bleiben. Sonst, - wohin wäre er sonst schon geraten! Die Bücher, die er in der Hand hält, btrachtet, aufschlägt, liest, sind seine Bleigewichte. Er klammert sich mit der Kraft eines Unglücklichen an sie, den ein Tornado daran ist zu entführen. Ohne die Bücher würde er zwar stärker leben, aber wo wäre er? Er wüsste seinen Ort nicht, er fände sich nciht mehr zurecht. Die Bücher sind ihm Kompaß, Gedächtnis, Kalender, Geografie. (Elias Canetti, 1953)

1 Kommentar:

franz hat gesagt…

Ach, Bücher! Für Manche ein obskures Objekt der Begierde, ein nahezu zärtliches Erinnern an Begegnungen, für Andere einfach nichts. In den Zeiten, in denen sich Rocker nach einem Buch von H. Hesse nannten (Steppenwolf - Born to be wild)war lesen regelrecht sexy, da war das Nennen eines Buchtitels, eines Autors eine Parole, durch die man dazugehöhrte. Vorbei, vorbei.