25. Februar 2010

müßiggang ist aller laster anfang


Die Sonne bricht durch, die Wolkendekce verliert ihre Dichte, mehr und mehr, es wird heller, bunter, ein Mix aus Orange, Gelb und Blau, Vanilla Sky.
Ich blicke nach oben atme tief und genieße die Sanftheit der Natur, die Sichtbarkeit des Horizonts, was nicht selbstverständlich ist. Ich habe schon lange nicht mehr nach oben geschaut, es schlicht vergessen. Früher habe ich immer in den Himmel geschaut, mich alles gefragt, und alles ist irgendwie in dieser Stille beantwortet worden. Irgendwie. Heute? Heute stell ich mir pausenlos Fragen, bin nur am grübeln, erstelle Konzepte, suche Mataphern und schlicht nach Zeitfenstern in denen ich alles in meiner nicht vorhandenen Ordnung abarbeiten kann. Ich denke zuviel und vergesse mich selbst. Der Himmel gibt schon lange keine Antworten mehr. Wenn ich ihn frage, bleibt der Raum der Erkenntnis leer. Die Zeit drängt, alles nagt an mir, kann es nicht abschüttlen, nicht mehr verarbeiten, kaum noch schlafen. Die ewige Unruhe. Es wachsen kahle Stellen, wo einst sattes Haar war. Zeitmanagment ist eine immer währende Notlösung geworden. Regelmäßige Malzeiten zu einem Fremdwort verkommen. Man sucht wie Faust - immer mehr, immer weiter. Und wenn man sich dann doch besinnt, stehen bleibt, alles abschütteln kann, die Zeit vergisst und den Himmel genießt, weil der Moment zu schön ist, dann hat man die Wette mit dem Teufel verloren. "Augenblick, verweile doch" - Tut mir leid, keine Zeit und die Hölle ist mir zu warm, ich bin da eher der nordische Typ....

22. Februar 2010

Weniger Gestern, mehr Morgen!


Die erste Dekade dieses Jahrtausends ist vorbei - die nächste steht uns bevor. Mit Siebenmeilenstiefeln durch die Weltgeschichte, reitet die Menschheit auf dem Pfad des Forschritts und der Erkenntnis. Auf zu neuen Ufern! Neue Zeiten stehen an und doch sind es nur alte Parolen. Oft ist die imaginäre, die gedachte Zukunft schon viel weiter als die Realität. Lem´sche Visionen sind bis heute noch weit weg, wie der Mars, oder Siedlungen auf dem Mond. Aber auch hier auf der Erde, schleppt sich das Ungetüm, welches Zukunft heißt mit der Geschwindigkeit einer Schnecke voran – und weiß noch nicht einmal wohin.
Es scheint als fehlen die Ziele, große neue Bilder. Wo sind die Denker wenn man sie braucht. Sind sie vielleicht alle blockiert oder assimiliert von der Zeit und seinen Umständen. Ist es die Zeit, die blockiert – gemeinsam sind wir alle blöd?
Vor 100 Jahren waren wir auf den Weg in den Krieg, vor 200 Jahren waren die Zeiten ähnlich unfriedlich. Ist es nun ein echter Bruch in der Zeit, der stattfindet und sich auf die Menschheit überträgt? Wenn ja? Was kommt denn dann? Wo sind wir im Jahr 2020? Schon alle unsterblich? Die Medizin feiert und die Erde ächzt? Graue ungewisse Zukunft, schwer zu zeichnen wie der Flügelschlag des Kolibris.