26. Februar 2009

Neulich...

...auf einer Demo gegen Kürzungen des Jugendetas der Stadt Rostock: "Ne` marode Bank müsste man sein"...

Phantasiefabrik

Am Anfang war die Information. Sie fand Ihren Weg, vom Munde, zum Ohr, hinein ins Gehrin, wurde dort verarbeitet, und weitergetragen. Dann fand sie einen Weg zum Auge, Bilder als Medium, in finsteren Hölen unserer Geschichte. Plötzlich hat sich die Information vom Medium Mensch getrennt. Visualisierung der Information. Später, viel später, gab es dann keine Felsen mehr, sondern Pergament, und aus Bildern wurden Hyroglyphen und aus Hyroglyphen die Schrift. Der Mensch begann zu lesen, und so fanden die Informationen Ihren Weg, tief hinein in die Köpfe der Menschen, man musste denken, Phantasie haben, um sich alles zu verbildlichen. Das Bild ist also von der Felswand in unsere Köpfe verschwunden. Jeder malte sich fortan sein eigenes - doch darum soll es nicht gehen, es geht um die Phantasiefähigkeit an sich. Und nun, plötzlich, versinkt die Schrift, das geschriebene Wort im Strudel der neuen Bilder, der Bewegten Bilder, die nicht mehr in den Köpfen, wohl aber vor den selbigen sich abspielen. Fernsehen, Internet, neue Medien, neue Informationen, und die Bilder werden wieder aus den Köpfen hinaus getragen und erübrigen jede Phantasie. Länder von ehemaligen Dichtern und Denkern sind ganz schnell ohne jede Kreativität. Das Ende des selber Denkens. Wir brauchen Phantasiefabriken, und ein jeder soll ein Abreiter darin sein. Wir müssen uns neue Luftschlösser bauen. Die Bilder müssen wieder in die Köpfe zurück.

e.v.o.L.

Wie oft muss man sich "ich liebe dich" sagen, bis man sich nicht mehr glaubt

20. Februar 2009

N.F.

Er liest, um vernünftig, um sich selber verständlich zu bleiben. Sonst, - wohin wäre er sonst schon geraten! Die Bücher, die er in der Hand hält, btrachtet, aufschlägt, liest, sind seine Bleigewichte. Er klammert sich mit der Kraft eines Unglücklichen an sie, den ein Tornado daran ist zu entführen. Ohne die Bücher würde er zwar stärker leben, aber wo wäre er? Er wüsste seinen Ort nicht, er fände sich nciht mehr zurecht. Die Bücher sind ihm Kompaß, Gedächtnis, Kalender, Geografie. (Elias Canetti, 1953)

..hasch mich

ich bin der Frühling, sagt der Frühling und ich hasche ihn, vernasche ihn, weil ich süchtig bin, nach seiner Wärme, seiner Kraft, seinem Optimismus des neuen Anfangs. Anfangs war es noch kalt und grau, die ganze Welt in einer tiefen Melancholie des Seins, gefangen in zu kurzen Tagen, die alle Aktivitäten ausbremsen. Man ist wie ein Hund an einer viel zu kurzen Leine. Nicht fähig sich frei zu entfalten. Doch dann eines Tages, als der erste Schein dich warm küsst, ist man befreit, fühlt sich bereit, zu neuen Taten. Kraftstrotzend wie nach einer Portion Zaubertrank von Mirakulix. Der Einzige der weint ist das das Eis, der Schnee. In Strömenden Bächen bejammern sie ihren Abgang. Und keiner Weint ihnen nach. Unterdrückende Kälte, bremsende Zeit.

19. Februar 2009

Rostock - kein Wintermärchen

Die Kulisse lud ein für eine Schneeballschlacht im wahrsten Sinne. Dicke Flocken im Schein der tradionsreichen Flutungsanlagen des Ostseestadions, ein Bild für die Götter. Ein Bild welches versöhnlich stimmt, und kurz all den Schmerz, den ein jeder Hnasa Fan seit Monaten inne hat, vergessen ließ. In solchen stillen kurzen Momenten hat Fußball etwas magisches, etwas was mit dem Spiel an sich nicht mehr viel zu tun hat. Da kommen dann Aspekte wie Heimat, Ehre und Emotionen zum tragen. Und plötzlich ist alles wie am Anfang, wie am Begin einer Saison, als wäre es das erste Spiel. Vergessen ist all das Schlechte, man glaubt wieder an die Stärke der Manschaft, der Stadt, der Region. Fußball ist noch immer wie ein Stammeskampf, mit Urgeschreien, mit seinen ganz eigenen Riten.
Und schnell, nur wenige Minuten, nachdem das Spiel überhaupt begonnen hat (einige haben noch nichteinmal an ihrem Bier genippt) fällt man doch schon wieder auf den eisigen Boden der Tatsachen zurück und realisiert, das Träumereien im Fußball wohl nicht gut sind, das man die Realität eben nicht verdrängen kann.
Genau so entwickelt sich das Spiel weiter und am Ende steht wieder eine Niederlage, für ein Team, das immerhin eine Hand voll Nationalspieler hat. Thomas Doll hat mal von tollen Strukturen in Rostock gesprochen. All das nützt nichts in Phasen, wo einfach alles nicht so läuft, wie es laufen soll. Es läuft gar nicht!
Nächstes Spiel, neue Hoffnung. Immer wieder neue Hoffnung...

11. Februar 2009

Klugheit

Es ist nicht immer das Klügste das Richtige zu sagen, manchmal ist es am klügsten gar nichts zu sagen!